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Gesicht der Nes-Mut auf dem äusseren Deckel ihres Sargensembles. © Musée d’ethnographie Neuchâtel; Foto: Swiss Coffin Project.
Alexandra Küffer

Alexandra Küffer

16. Sept. 2024

Zu Beginn der bunten Herbstsaison melde ich mich mit einem Update zum Swiss Coffin Project (SCP). Neben der eigentlichen wissenschaftlichen Forschungsarbeit an den Objekten ging es in der ersten Jahreshälfte darum, das Publikationskonzept in Bezug auf Inhalte, Präsentation und Umsetzung zu konkretisieren. Denn wie bei Neuprojekten oft der Fall, erwiesen sich auch beim SCP nach einer Anfangsphase des „Learning by Doing“ (und einigen „Try and Errors“) gewisse Anpassungen als notwendig und sinnvoll.

Besondere Herausforderungen

Eine zu Beginn unterschätzte Herausforderung war (und ist) die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Museen, die sich am SCP-Projekt beteiligen. Ein regelmässiger Austausch zum Stand der Arbeiten, eine offene und klare Kommunikation sowie eine sofortige Rücksprache mit den zuständigen Personen bei Fragen und sich abzeichnenden Problemen haben sich – obschon manchmal zeitintensiv – mehr als bewährt. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen beteiligten Museen für die konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit herzlich bedanken.

Eine weitere Herausforderung bildet die Menge an Objekten, die im Rahmen des SCP publiziert werden sollen. Waren zu Beginn des Projektes 16 Museen involviert, hat sich ihre Zahl in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt und die Anzahl Stücke damit mehr als verdreifacht. Selbstverständlich freut uns das Interesse an unserer Arbeit sehr! Es stellte sich jedoch schon bald die Frage, wie die Objekte auf sinnvolle, ansprechende und möglichst einfache Weise zugänglich gemacht werden können – und dies mit beschränkten finanziellen Mitteln. So haben wir in den letzten Monaten ein Publikationskonzept erarbeitet und dessen Umsetzungsmöglichkeiten mit Fachpersonen intensiv diskutiert. Hier die wichtigsten Punkte:

Logo der neuen Publikationsreihe „SCP Publications“, die ab 2025 die ägyptischen Sargausstattungen in Schweizer Museen präsentiert. © Swiss Coffin Project.

Besondere Herausforderungen

Eine zu Beginn unterschätzte Herausforderung war (und ist) die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Museen, die sich am SCP-Projekt beteiligen. Ein regelmässiger Austausch zum Stand der Arbeiten, eine offene und klare Kommunikation sowie eine sofortige Rücksprache mit den zuständigen Personen bei Fragen und sich abzeichnenden Problemen haben sich – obschon manchmal zeitintensiv – mehr als bewährt. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen beteiligten Museen für die konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit herzlich bedanken.

Eine weitere Herausforderung bildet die Menge an Objekten, die im Rahmen des SCP publiziert werden sollen. Waren zu Beginn des Projektes 16 Museen involviert, hat sich ihre Zahl in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt und die Anzahl Stücke damit mehr als verdreifacht. Selbstverständlich freut uns das Interesse an unserer Arbeit sehr! Es stellte sich jedoch schon bald die Frage, wie die Objekte auf sinnvolle, ansprechende und möglichst einfache Weise zugänglich gemacht werden können – und dies mit beschränkten finanziellen Mitteln. So haben wir in den letzten Monaten ein Publikationskonzept erarbeitet und dessen Umsetzungsmöglichkeiten mit Fachpersonen intensiv diskutiert. Hier die wichtigsten Punkte:

SCP Publications: Neue Publikationsreihe zu Sargausstattungen in der Schweiz

Da sich – wie oben erwähnt – mittlerweile rund 30 Museen am Projekt beteiligen und die Anzahl Objekte den Rahmen einer einzigen Publikation sprengen würde, werden die Sargausstattungen in mehreren Bänden in der neu gegründeten Reihe „Swiss Coffin Project Publications“ zwischen 2025 und 2028 veröffentlicht. Dabei werden die Bände nicht nach Museen und Sammlungen gegliedert; vielmehr sollen Sargausstattungen (resp. Einzelteile und Fragmente davon), die in dieselbe Epoche datieren und/oder vom selben Fundort resp. aus derselben Region stammen, oder Stücke, die zu einer spezifischen Objektgattung (z.B. Stuckmasken, Mumienporträts) gehören, zu Gruppen zusammengefasst und gemeinsam in Themenbänden vorgestellt werden. Einzelne Sargausstattungen, die im Rahmen interdisziplinärer Projekte vom SCP in Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen untersucht werden, erhalten einen je eigenen Band, welcher die Forschungen aller beteiligten Institutionen präsentiert. Band I der SCP Publications ist den Särgen aus der Cachette von Bab el-Gasus in Theben-West gewidmet, welche dem Schweizer Bundesrat 1893 vom ägyptischen Khediven Abbas Hilmy II. geschenkt worden sind, und erscheint Mitte 2025.

Die Sargausstattung der Nes-Mut ist das einzig vollständige Sargensemble aus der 21. Dynastie in der Schweiz. Sie stammt aus der Cachette von Bab el-Gasus in Theben-West und wurde 1893 zusammen mit drei weiteren Sargensembles vom ägyptischen Khediven dem Schweizer Bundesrat geschenkt. Band I der „SCP Publications“ stellt die Särge aus Bab el-Gasus vor und erscheint Mitte 2025. © Musée d’ethnographie Neuchâtel; Foto: Swiss Coffin Project.

Einfache Zugänglichkeit der Forschungsergebnisse im Fokus

In zahlreichen Gesprächen mit Fachkolleginnen und -kollegen zur geplanten Publikationsreihe erwies sich der Begriff der „Zugänglichkeit“ immer wieder als Schlüsselwort. Die Forschungsergebnisse des SCP sollen denn auch unkompliziert und kostenfrei zugänglich gemacht werden und damit möglichst vielen interessierten Personen zur Verfügung stehen. Wir haben uns deshalb für Englisch als Hauptsprache der Publikationen entschieden; Abstracts aller Beiträge werden auch auf Deutsch, Französisch und Italienisch sowie Arabisch verfügbar sein. Die Bände werden auf der SCP-Webseite als digitale Publikationen veröffentlicht, die als pdf-Dokumente kostenfrei heruntergeladen werden können. Es soll zudem die Möglichkeit bestehen, jeden Band als Printpublikation in Buchform zu erwerben.

Das SCP-Team möchte mit den „Open Access“-Publikationen zu einem breiten Austausch von Informationen zu den Objekten und ihren Biografien beitragen. Der Zugang zu möglichst vielen Objekten, die um den ganzen Globus verstreut sind, bietet die beste Möglichkeit, die Stücke umfassend zu erforschen und ihre Geschichten sichtbar zu machen. Vielleicht ergibt sich eine virtuelle Zusammenführung von Fragmenten, die sich heute in Museen verschiedener Länder befinden? Oder es können durch den Vergleich der Provenienzen und Erwerbsgeschichten von Objekten mehrerer Museen die Netzwerke der Sammler und Händler dokumentiert sowie die Wege, über welche ägyptische Antiquitäten insbesondere im 19. Jh. in alle Welt gelangten, nachgezeichnet werden – dies unter Einbezug des kolonialen Kontextes jener Zeit. Wir freuen uns auf einen museen- und länderübergreifenden Austausch zu altägyptischen Sargausstattungen!