Wir staunen immer wieder, was sich hinter Museumsmauern und in Sammlungsdepots noch alles an Schätzen aus der Antike entdecken lässt - so auch bei unserem Fototermin im Lager der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG), wo wir auf mehrere bemerkenswerte Stücke stiessen.
Die SKKG mit Sitz in Winterthur wurde 1980 von Bruno Stefanini gegründet. Dieser hatte mit Immobilien ein Vermögen erwirtschaftet und frönte als Hobby einer ungezügelten Sammelleidenschaft. So erwarb er über 80‘000 Objekte aller Art und aus jeder Epoche, die er in seinem Schloss beherbergte. Darunter befinden sich auch knapp 200 Aegyptiaca, von denen ein gutes Dutzend im Rahmen des Swiss Coffin Project erstmals bearbeitet wird. Einige Fotos dazu sehen Sie unten. Dabei sollen die Objekte nicht nur kunsthistorisch eingeordnet, sondern ebenso ihre Provenienz und Erwerbsgeschichte aufgearbeitet werden, mit dem Ziel eine möglichst umfassende Biografie jedes Exponats zu erstellen.
Wir bedanken uns bei Jasmin Eckhardt und Julian Cech von der SKKG für den herzlichen Empfang und die tolle Zusammenarbeit beim Aufnehmen der Objekte.
Das lächelnde Gesicht gehört zu einem Sargdeckel, dessen oberer Teil sich in der Sammlung SKKG befindet. Auf dem Holz haben sich Spuren eines Leinenüberzugs und der farbigen Bemalung erhalten.
Das Kartonagefragment bedeckte einst als zusätzlichen Schutz den Oberkörper einer Mumie. Die dunklen Stellen sind Abdrücke von Leinenstreifen, mit denen das Fragment an den Mumienbandagen befestigt war.
Die zwei Holzfragmente gehören ursprünglich zu einem Kastensarg und weisen eine noch gut erhaltene farbige Bemalung auf.
Die Fragmente sind beidseitig bemalt (hier die Aussenseite des einen Fragments), was sie besonders interessant macht. Anhand der Motive und der Texte könnten eventuell weitere Teile dieses Sarges lokalisiert und der Sarg womöglich einer bestimmten Nekropole zugewiesen werden.
Mit ihrer kecken Ausstrahlung erweist sich die Statuette des Anubis als äusserst fotogen. Eine Bohrung an der Unterseite deutet darauf hin, dass die Anubisfigur auf dem Deckel eines Pfostensarges befestigt war.